Soziale Marktwirtschaft, ein Fehler?

Soziale Marktwirtschaft ist ein gesellschafts- und wirtschaftspolitisches Leitbild mit dem Ziel „auf der Basis der Wettbewerbswirtschaft die freie Initiative mit einem gerade durch die wirtschaftliche Leistung gesicherten sozialen Fortschritt zu verbinden“.

Die Bezeichnung Soziale Marktwirtschaft geht auf Alfred Müller-Armack zurück, der darin eine irenische Formel sah, deren Sinn darin bestehe, „das Prinzip der Freiheit auf dem Markt mit dem des sozialen Ausgleichs zu verbinden“. Das Konzept basiert auf Vorstellungen, die mit durchaus unterschiedlicher Akzentuierung schon in den 1930er und 1940er Jahren entwickelt wurden. 

Das Konzept „soziale Marktwirtschaft“ ist pragmatischer, etwa in der Konjunktur- und Sozialpolitik, als die ordoliberalen Vorstellungen, die sich ausschließlich auf die Wettbewerbsordnung konzentrieren. 

Soziale Marktwirtschaft hat sich als Bezeichnung für die Wirtschaftsordnung der Bundesrepublik Deutschland, der Republik Österreich und der Schweiz durchgesetzt. 

Angela Merkel warb 2009 während der damaligen Finanz- und Wirtschaftskrise in einer Rede vor dem Weltwirtschaftsforum für eine offene Weltwirtschaft, basierend auf Regeln der sozialen Marktwirtschaft. Sie habe Deutschland nach dem Krieg Wohlstand gebracht, sei der dritte Weg zwischen Kapitalismus und Staatswirtschaft. „Der Staat ist der Hüter der sozialen Ordnung, [..] Wettbewerb braucht Augenmaß und soziale Verantwortung“.

Wikipedia

Humane Marktwirtschaft, die Lösung?

Schon Ludwig Erhard warnte 1963 vor den Fehlentwicklungen in der Sozialen Marktwirtschaft. Diese haben zu einer Überdehnung der Sozialsysteme geführt und gleichzeitig durch übermäßigen Abbau von Marktregulierungen und Aushöhlung der Grundsätze des Ordoliberalismus die Verschuldung Deutschlands mit derzeit (2011) rund 2 Billionen Euro dramatisch erhöht. 

Seit 1950 verdoppeln sich die deutschen Verbindlichkeiten statistisch alle 7,5 Jahre. Das hat zu einem „Pumpkapitalismus“ (Ralf Dahrendorf) geführt, der bereits ganze Staaten an den wirtschaftlichen Abgrund geführt hat. 

Durch Schwächung des Mittelstands und immer größerer Spreizung zwischen Reich und Arm droht langfristig auch eine Destabilisierung der Gesellschaft und damit Gefährdung der Demokratie.

Gute Bildung ist Schlüssel und Voraussetzung für Lebenschancen, Freiheitsspielräume und ein menschenwürdiges Leben. 

Ein Umdenken der Politik vom „Wohlfahrtsstaatlichen Denken und Handeln“ am Ende des Markt-Prozesses (Reparaturfunktion für Ergebnisgerechtigkeit) zu einer massiven Steigerung finanzieller Mittel für Bildung, Aus- und Weiterbildung der Akteure des Marktprozesses (Investition in Chancengerechtigkeit) ist zentrale Aufgabe des Staates und somit Schlüssel für individuellen Erfolg und Wohlergehen in Wirtschaft und Gesellschaft. „Bildung ist Bürgerrecht“. Ralf Dahrendorf

Wikipedia

Schon aus diesen kurzen Zitaten die ich aus Wikipedia Texten zusammengestellt habe wird ersichtlich, dass eine Marktwirtschaft nur dann sozial oder human sein kann, wenn Politiker und Bürokraten, vor allem aber wir Bürger auch die nötige Bildung mitbringen. Markt hat nicht nur mit Handel zu tun, sondern vor allem mit Produkten und Dienstleistungen. Bloß das Verteufeln von Kapitalismus und eine romantische Überhöhung der sozialen oder humanen Aufgabe des Staates kann nicht die Lösung unserer heutigen Probleme sein. 

In meinem Werkzeugkasten, wo ich die Lösungen für staatlichen Fehlleistungen suche, finde ich IKT, die Informations- und Kommunikationstechnologie. Mit ihr verbessern wir die Bildung der Bürger, aber viel vordringlicher auch die Bildung der Politiker und Bürokraten. 

Sich auf Marx und Engels zu berufen mag in Studentenkneipen lustig sein, Lösungen für die Probleme der Jahre 2020 bis 2040 wird man jedoch im Buch „Das Kapital“ nicht finden. Sehr wohl sind im Internet aber hochinteressante Lösungsansätze zu lesen. 

Als Stratege finde ich in Information und Kommunikation nicht nur Lösungsansätze für politische Ignoranz, sondern auch Lösungsansätze für ein besseres Leben für uns Bürger. Neue Technologie nur deshalb zu verteufeln, weil man sich mangels Bildung einfach davor fürchtet, kann kein gutes Mittel für eine bessere Zukunft sein. 

Die Verbesserung der Situation von sozialen Randgruppen kann nur mit Investitionen erfolgen. Wir werden nicht nur Geld investieren müssen, sondern auch in Verständnis für Andere. Dieses gegenseitige Verständnis erhöhen wir durch Bildung. Bildung verbessern wir durch IKT, wodurch die vorhandenen Informationen an alle interessierten Gruppen kommuniziert werden kann. 

Die soziale Marktwirtschaft wird sich wohl zwingend in eine humane Marktwirtschaft verändern. Auch diese Veränderung wird bloß ein Meilenstein am Weg der Menschheit, der Staaten und der Demokratie sein. Wir Bildungsbürger, wir sind die Speerspitze dieser Veränderung. Ohne unser Zutun wird sich nichts verändern. Wir werden uns informieren müssen. Wir werden kommunizieren müssen. Man kann nicht nur Geld geben und Geld nehmen. Wir werden auch Verständnis geben und Verständnis nehmen müssen.  

Natürlich ist Krieg die Fortsetzung schlechter Politik. Aber es braucht auch dumme und aggressive Bürger die sich von machthungrigen Politikern verführen lassen. Die chauvinistischen Verirrungen die der Hurra-Patriotismus an den Tag fördert gilt es durch besonnene Bürger zu dämpfen.

Das Kriegsgerät wird immer brutaler und immer zerstörerischer. Technik, und allen voran IKT (Informations- und Kommunikations-Technologie) verbessert diese Tötungs- und Zerstörungsmaschinen. Es gibt immer weniger offene Schlachten, aber umso mehr beständige Angriffe auf die Zivilbevölkerung und Infrastruktur. Durch das Leid der Bevölkerung entstehen neue Konflikte. Einfache Bürger sind das Rohmaterial der Kriegshandlungen und füllen die Friedhöfe und hinterlassen unglückliche Familien. Die Kriegstreiber selbst sitzen meist in großer Entfernung und in großer Sicherheit.

IKT kann nicht nur Waffen verbessern, sondern auch helfen Kriege zu vermeiden. Man darf keiner Kriegsrhetorik Glauben schenken, sondern muss die Kriegshetzer bekämpfen. Wir, die Bildungsbürger, wir müssen an der Lösung der Konflikte mitarbeiten, Politiker zur Besinnung bringen und einfache Bürger aufklären. IKT ist unser Werkzeug der Kriegsverhinderung. Das frühzeitige Erkennen von Konflikten, das Warnen vor unbedachten Schritten, das Erklären von Kriegsfolgen, das sind die Aufgaben der modernen Bildungsbürger die sich der neuen Medien bedienen müssen, um Frieden zu erhalten und Kriege zu vermeiden.

Begonnen mit „Die Waffen nieder“ von Bertha von Suttner, der ersten Trägerin des Friedensnobelpreises, hat es genügend Aufrufe und Schriften gegeben, die sich gegen den Krieg gerichtet haben, aber nun, mit IKT, hat es jeder moderne Bildungsbürger in der Hand, gegen Kriege zu argumentieren und seine eigene kleine Gruppe von Kriegsgegnern zu schaffen.

Jeder Bildungsbürger der schweigt macht sich mitschuldig an Konflikten.

Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kommt aber darauf an, sie zu verändern.

Elfte der Feuerbach-Thesen von Friedrich Engels

Dieser Satz erleichtert mir den Übergang von den ach so wichtigen Geisteswissenschaften zu den oft geschmähten Naturwissenschaften. Wer verändert heute unsere Welt? Politik nicht sehr viel! Philosophie hat wohl im Augenblick eine Veränderungspause. Meine besonderen Freunde, die Jurisprudenzler und die Ökonomiker verändern die Welt wohl auch nicht nachhaltig und zum Guten. Aber Wirtschaft verändert unsere Welt rasant und anhaltend. Und die Veränderung der Wirtschaft, die Erhaltung von Wohlstand und Fortschritt ist uns Technikern zu danken. Gebildeten Menschen ist dieser Zusammenhang bewusst. Sollten sie erstaunt auf mein Postulat reagieren, haben sie in ihrer Ausbildung in Sachen Kapitalismus wohl nicht gut mitgedacht. Ich weiß, Kapitalismus ist böse, darum ignorieren wir ihn einfach. Jedermann erntet gerne die Meriten des Kapitalismus, anstreifen will man daran aber besser nicht. 

Uns Technikern mit unserer Verwirklichungs-Mission sind sogar die Stammväter der Technologie, Mathematiker und Physiker suspekt. Sind doch beide, obwohl gottseidank Wissenschaften die man ernst nehmen kann und soll, doch auch bloß mit ihrer jeweiligen Gedankenarbeit zufrieden. Die Verwirklichung der tragenden Ideen von Mathematik und Physik überlassen beide Wissenschaftler-Gruppen anderen Personen, meist uns Technikern. Uns Technikern obliegt es, neue Gedanken, neue Errungenschaften des Geistes, in die Wirklichkeit zu bringen, zu verwirklichen. Das bringt uns kaum Hochachtung oder Ehre ein. Man bezeichnet uns als „Technokraten“, was meist nicht als Bewunderung ausgelegt werden kann. 

Keine Fürsten, keine Könige, und noch weniger unsere geliebten Kirchenfürsten haben sich jemals mit der Verwirklichung neuer Ideen ihre Hände schmutzig gemacht. Auch die heute herrschende Klasse, bestehend aus angeblich demokratischen Politikern setzen diese Passivität fort. Sie sind nichts anderes als die teuer zu bezahlenden Appendizes der fast ausgestorbenen Fürsten. 

Sind wir Techniker nun die Handlanger des Kapitalismus? Kann man so sagen. Ich bevorzuge aber die Betrachtung in die entgegengesetzte Richtung: wir halten den Kapitalismus am Leben, wir hauchen der Wirtschaft täglich unseren lebenspendenden Atem ein: Ohne Kapital keine Investition! Ohne Investitionen keine Forschung. Ohne Techniker keine Erfindungen. Ohne Technik keine Wirtschaft! Ohne Wirtschaft kein Wohlstand! Ohne Wohlstand keine Demokratie! Ohne Demokratie kein Sozialismus. Die Reihenfolge ist die Essenz. 

IKT ist die derzeitige Krönung aller unserer modernen, technischen Bemühungen, Menschen von stupider und geisttötender Arbeit zu befreien. Es überrasch mich nicht, dass unsere selbstverliebte Schar der mehr oder minder demokratisch gewählten Politiker IKT nicht sehen, nicht verstehen, nicht in ihre politischen Überlegungen miteinbeziehen. Politik ist derart mit sich selbst beschäftigt, dass schon wir Bürger einen Störfaktor darstellen, also sind wir nicht überrascht, dass es keinen offenen politischen Diskurs von Politikern und Technikern gibt. 

Wir Techniker bestimmen mit unseren Erfindungen ja erst seit 1760 die Geschicke der Wirtschaft, des Kapitalismus, des Wohlstands. Lassen wir den Politikern doch noch einmal 260 Jahre Zeit, um zu erkennen, dass sie bloß interpretieren und verteilen, wir Techniker aber verwirklichen. 

Leider gibt es aber jenseits des Atlantiks auch Techniker, die immer mehr automatisiertes Kriegsgerät erfinden. Man sollte endlich aufwachen, und diese Erfindungen in ihrer mörderischen und bedrohenden Bedeutung wahrnehmen. Leider ist auch Krieg eine Art der Wirklichkeit. Werden wir schlaftrunkenen Europäer, angeblich vertreten durch die Bürokraten in Brüssel erst aufwachen, und uns den Schlaf aus den Augen reiben, wenn die ersten Bomben fallen? 

Brzeziński und Friedman haben uns vorgewarnt, wir haben aber die Warnungen verschlafen. Peter Scholl-Latour hat uns jahrzehntelang versucht zu warnen, Wolfgang Bittner hat noch einmal versucht uns aufzuwecken, vergeblich. Hat alles nichts geholfen. MBBs (Moderne Bildungsbürger) können nachvollziehen, dass Europa das neue Aufmarschgebiet sein kann, im Krieg USA gegen Russland, vielleicht auch im Krieg USA gegen China. Der Wirtschaftskrieg hat längst begonnen, aber wir verstehen den tieferen Sinn der Einwanderungswellen nicht. 

Wir verstehen auch nicht den eigentlichen Sinn des Terrorismus, der durch die USA in die Welt gekommen ist. Wir verstehen nicht, dass rings um uns in Europa eine Wirklichkeit entstanden ist, die wir nur in homöopathischen Dosen wahrnehmen. Die Wirklichkeit ist uns fremd geworden, weil sie in unsere Lieschen Müller Welt nicht hineinpasst. Die NSA macht sich ein Bild von unserer europäischen Wirklichkeit, und die CIA lenkt sie geschickt in die von den USA gewünschte Bahnen. ERT (European Round Table) und Atlantikbrücke formen ebenso unsere Wirklichkeit wie BlackRock oder JPMorgan. Wir schlafen aber weiter und streiten uns um Rauchverbote und um die DSGVO. 

Wir lassen uns von Google und Microsoft gängeln, wie auch durch Amazon und Apple. Wir sehen nicht, dass der nächste Krieg mit und durch IKT geführt wird. IKT ist die stärkste Waffe der USA gegen uns. IKT zerstört unsere Banken und unsere Versicherungen, unsere Aktienmärkte und unser Geld. Roboter und künstliche Intelligenz werden unsere Realwirtschaft so wie wir sie heute verstehen, zerstören. Gesichtserkennung und IoT werden unser Privatleben zerstören. Spionage wird unsere Demokratie zerstören. Werden wir aufwachen, bevor Europa kaputt ist? Werden wir weiterhin glauben, dass die europäische „Fleckerlteppich-Politik“ einen derart starken Gegner wie die USA aufhalten wird uns zu überrollen? 

Glauben wir weiterhin, dass IKT bloß eine Technik ist, mit denen die schlecht gekleideten Nerds herumspielen, weil sie sonst nichts zu tun haben? Glauben wir weiterhin, dass unsere Politik ihre fehlerhafte Politik ohne IKT Werkzeuge fortsetzen wird können, und trotzdem die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft lenken kann? Wir leben in einer Wirklichkeit die durch Technik bestimmt wird. Höchste Zeit, dass sich unsere Schlafmützen-Politiker mit IKT beschäftigen!

Woher nehme ich die Idee, dass ich als IKT Stratege dazu berufen bin, ein Buch über Politik zu schreiben? Sind nicht schon genug Juristen und Ökonomen, Bürokraten und Alternative damit beschäftigt, sich als Politiker zu beweisen? Sind nicht schon genug Journalisten und andere Besserwisser unterwegs, um Politiker zu kritisieren? Kann ich als IKT Stratege wichtige Gedanken entwickeln, die Juristen und Ökonomen noch nicht gedacht haben? Weiß ich mehr über die zukünftige Entwicklung unserer Gesellschaft, unserer Wirtschaft, unsere Politik? 

Meine Antwort lautet: Ja!

Die blutrünstige amerikanische Kriegskunst ist ein großer Vorreiter für IKT. Unser Casino-Kapitalismus kann nur mit IKT Unterstützung funktionieren. Unsere Realwirtschaft fokussiert immer mehr auf die Unterstützung von IKT. Unsere Gesellschaft beschäftigt sich immer mehr mit Werkzeugen, oder auch Spielzeugen, die durch IKT funktionieren. Viele Medien publizieren im Internet, viel Wissen ist bereits im Internet gespeichert, auch Unterhaltung ist im Internet gespeichert. Unsere Spitäler sind mit elektronischen Geräten vollgestopft. Viele Transportmittel sind heute schon stark durch IKT unterstützt, und bald wird unser privates Kfz nur mehr mit IKT Unterstützung funktionieren. Unsere Wissenschaften bedienen sich tagtäglich neuer Werkzeuge, die nur durch IKT möglich geworden sind. Schön langsam wird es auch unseren Politikern klar, dass sie sich in Zukunft sehr stark mit den Einflüssen von IKT beschäftigen müssen. Leider viel zu spät!

Worin aber liegt mein persönlicher Zusatznutzen? Wieso glaube ich, meine Stimme erheben zu müssen, ein Buch über Politik zu schreiben?

Ich bin ein alter IKT Profi, und beschäftige mich seit über 40 Jahren mit IKT, mit Strategie, mit Zukunftsplanung, und dem vernünftigen Einsatz von IKT. Ich war fast 30 Jahre lang in dem weltweit agierenden IKT Konzern IBM beschäftigt. Ich habe Kenntnis von Computerhardware und Software, habe Programme geschrieben, habe Fehler in Betriebssystem-Software repariert, habe IKT Strategien entwickelt, habe Tausende von Vorträgen gehalten, war als Mister E-Business bekannt, war in 34 Ländern dieser Erde beruflich unterwegs. Heute bin ich selbstständiger Unternehmensberater, besonders für die Implikationen die durch IKT entstehen. Heute habe ich das Glück, ein bedingungsloses Grundeinkommen zu beziehen, dass man normalerweise als „Pension“ bezeichnet. Ich habe also Zeit, Kenntnisse, und auch eine kleine rhetorische Begabung, die ich punktuell durch gezielten Sarkasmus erweitere.

Ich habe mit Amerikanern zusammengearbeitet, mit Engländern und Franzosen, mit Italienern und Deutschen, mit Skandinaviern und Arabern, mit Russen und Polen, mit Schweizern und Belgiern. Ich habe im Silicon Valley gearbeitet, an der Cote d’Azur, in zehn oder 15 verschiedenen Städten Deutschlands, in London und Brüssel, in Manhattan und Washington. Ich habe in Entwicklungslabors gearbeitet, als Techniker, als Verkäufer, als Planer, als Instruktor, als Manager. Ich war sehr erfolgreich in dem einen Job, und weniger erfolgreich in anderen Jobs. Ich habe in einem großen amerikanischen Konzern gearbeitet, in einem staatsnahen deutschen Konzern gearbeitet, in einem Familienbetrieb, in einem Start-Up, und seit vielen Jahren habe ich nun mein eigenes, winziges Unternehmen. Man könnte sagen: ich bin ein wenig herumgekommen.

Aber die eigentliche Begabung, die mich nahezu zwingt dieses Buch zu schreiben, ist meine Besserwisserei! Ich weiß immer alles besser, und früher als alle anderen. Ja gut, ich nehme wieder einiges zurück: ich irre mich auch oft. Aber ohne Risiko gibt es keinen Erfolg. Ich bin oftmals erstaunt über die Borniertheit, gerade von Juristen und Ökonomen, wie sie neue Technologien als unnötigen Firlefanz betrachten wollen. Ich gebe zu, dass ich bisher schon manchmal unfreundlich werden konnte, in einem Zwiegespräch mit einem Technik-Ignoranten. Heute, fast 70 Jahre alt, übermannt mich eine, bisher unbekannte Geduld, im Gespräch mit Andersdenkenden. 

Hoffentlich hält diese Geduld bis zum Ende dieses Buches an.

Geduld ist der Abstand zwischen Vision und Vernunft.

Michael Voll 

Seit den 1960er Jahren gibt es ernstzunehmende Großrechneranlagen, die von großen Firmen und Konzernen seither gemietet und betrieben werden. Jede große Bank, jede große Versicherung, jedes große Industrieunternehmen, jede große Behörde betreibt seither Großrechner, und sammelt Daten. 

Seit den 1970er Jahren gibt es das Prinzip der Virtualisierung, das in den 2020er Jahren neue Bedeutung finden wird. 

In den frühen 1980er Jahren wurde der IBM PC entwickelt und der Welt vorgestellt. Dieses Gerät wurde von vielen professionellen Propheten als unwichtiges Spielzeug bezeichnet, sah sich aber einem riesigen Absatzmarkt gegenüber.

In den frühen 1990er Jahren wurde das Internet entwickelt und rasch weltweit eingesetzt. Viele kluge Leute haben sich über diese Erfindung lustig gemacht, und deren Bedeutung verkannt.

Die Digitalisierung von Musik zerstörte den Handel von Tonträgern, und stellte damit die Musikbranche auf den Kopf. Auch der Handel mit Büchern und der Handel von Wertpapieren über ein weltweites Netz, sind nur einige wenige Beispiele die gut erklären können, wie die digitale Revolution schon vor 20-30 Jahren begonnen hat.

Viele Journalisten von Tageszeitungen machten sich über den PC und das Internet lustig, und haben erst sehr spät erkannt, dass dadurch auch ihre eigene Branche revolutioniert wird. Durch die, über das Internet verbreitete Information, haben wir Bürger erkannt, wie fehleranfällig die Berichterstattung über die offiziellen Kanäle erfolgt. Das Vertrauen in den Journalismus, besonders die Berichterstattung über Politik hat seither starke Einbußen erlebt.

Die Politik in Europa scheint lange Zeit alle diese Entwicklungen nicht bemerkt zu haben. Man kümmerte sich nicht um die sterbende Musikbranche, man kümmerte sich nicht um den Turbokapitalismus der durch den elektronischen Wertpapierhandel entstand, man kümmerte sich nicht um die Umsatzeinbrüche die der Detailhandel hinnehmen musste, man kümmerte sich nicht um die Veränderung die der Journalismus weltweit hinnehmen musste, man kümmerte sich nicht darum, dass Geldautomaten und e-Banking die Bankenlandschaft neu ordnet.

Mit dem Aufkommen der Digitalisierung vor 30 Jahren sind weltweit viele neue Geschäftsmodelle entstanden, und das zum großen Teil ohne bewussten Eindruck auf Universitäten, auf Politik, auf Ökonomen, auf Juristen und viele andere Wissenschaften.

Heute plappern unsere Politiker über die Digitalisierung, nennen es Industrie 4.0, und glauben mit dem Hinausposaunen von einigen Lippenbekenntnissen vom Wähler ernst genommen zu werden. Unsere Politiker wissen offensichtlich nicht, dass sie vom dichten Nebel des Nichtwissens eingehüllt sind.

Mit diesem Buch über die digitale Politik will ich nicht dem Bürger, den Wähler, den Händler, den Wissenschaftler Angst machen, nein, ich will allen „verschlafenen“ Politikern Angst machen. Wähler haben erkannt, dass Politiker eher mit sich selbst beschäftigt sind, als mit dem Lösen der großen Probleme die bereits auf uns zugekommen sind. Politiker haben noch nicht erkannt, dass die weltweite Wirtschaft, der globale Journalismus, die globale Zusammenarbeit von Experten, ihre Existenz bedroht.

Wir moderne Bildungsbürger haben erkannt, dass wir bessere Lösungsansätze finden müssen als unsere Politiker, und sind in der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung der Politik davongaloppiert. In Zukunft werden sich die bereits bestehenden digitalen Plattformen im Netz vervielfachen, und wir Bürger werden unsere politischen Lösungsansätze postulieren, und zur Diskussion stellen. Politiker werden weiterhin von der Wirklichkeit, aber auch von den Wählern abgehängt werden, und diese sind heute schon von der Politik peinlich berührt, Wähler machen sich über ehemalige Volksparteien lustig. 

Wir werden mehr politische Informationen einfordern und auch bekommen, und damit immer mehr Fehlleistungen von Bürokratie und Politik aufdecken. Wir werden die Pfründe, die sich unsere „PuBs“ (Politiker und Bürokraten) heimlich aufgebaut haben, schrittweise entdecken und an den Pranger stellen. Wir wollen nicht länger einer inaktiven Politik riesige Geldmengen für den eigenen Wohlstand hinterhertragen. 

Schlechte Grundausbildung, zweit- oder drittrangige Universitäten, ein ungerechtes und ineffizientes Steuersystem, ein verfettetes und auf Pfründe aufgebautes Gesundheitssystem, ein bankrottes Rentensystem, das sind die Erfolge von 75 Jahren Ignoranten-Politik. Bauernförderung und die Metallergewerkschaft werden keine guten Begleiter in das dritte Jahrtausend sein. 

Der Mittelstand der bisher die Rechnung für den teuren Staatsapparat bezahlen muss, hat durch die steigende Ortsunabhängigkeit seiner Tätigkeiten im Internet neue Fluchtmöglichkeiten entwickelt, was zu einer Landflucht der MBB (Moderne Bildungsbürger) führen wird. Es gibt genug Niedrigsteuerländer, die arbeitsame Menschen aufnehmen wollen. Die zurückbleibende teure Bürokratie und die stetig fordernden einfachen Bürger werden es schwer haben, ohne den zahlenden Mittelstand die Finanzierung des teuren und defizitären Staates aufrecht zu erhalten. 

Die vorher angesprochene Virtualisierung, die fest mit der Digitalisierung verbunden ist, macht es nicht zwingend erforderlich, Arbeitsleben und Privatleben mit der physischen Anwesenheit auf einem einzigen Ort zu vereinen. Es wird zu einer Revolution kommen, die aber nicht auf der Straße durch den einfachen Bürger durchgeführt wird, sondern die neue Revolution wird im Internet stattfinden, leise und unauffällig, von der Politik viel zu spät bemerkt.

Ich empfehle unseren Politikern, dieses Buch ganz genau durchzulesen. Darin erkläre ich nicht nur wie IKT (Informations- und Kommunikationstechnologie) die Welt verändert, sondern ich erkläre auch wie die Politik durch IKT einer rigorosen Veränderung zugeführt wird.

Politiker schleppen sich mit ihren Reaktionen langsam hinter der Wirklichkeit hinterher. 

Politiker bilden heute keine Regierungen mehr! Politiker bilden heute ReAgierungen.

Wohlan, moderne Bildungsbürger: lasst uns unsere Zukunft nach unseren Vorstellungen formen!

Wir haben die Macht, das Intellekt, die Möglichkeiten! 

Wenn du dich selbst kennst, doch nicht den Feind (IKT), wirst du für jeden Sieg, den du erringst, eine Niederlage erleiden.
Wenn du weder den Feind noch dich selbst kennst, wirst du in jeder Schlacht unterliegen.

Sunzi, Die Kunst des Krieges

Viele wundern sich über die Finanzkrise, über die Eurokrise, über die Bankenkrise, und damit wundern sich auch viele über die politische Krise, der wir uns heute gegenübersehen. Woher kommen alle diese neuen Probleme? Meine Antwort ist ganz einfach: IKT trägt die Hauptschuld!

Ach! Sie wissen gar nicht was IKT bedeutet? Dann verfügen sie über das gleiche Bildungsdefizit wie viele Ökonomen, viele Juristen, und viele Politiker. IKT ist die Abkürzung für „Informations- und Kommunikationstechnologie“. IKT ist die mächtigste Waffe, ist die mächtigste Technologie die jemals auf unseren Planeten erfunden wurde, weil sie weltweit existiert. Es wurden weltweit Millionen von IKT Anlagen installiert. IKT wird tagtäglich millionenfach angewendet. Halbgebildete haben Begriffe erfunden wie „Industrie 4.0“ oder „digitale Revolution“; das trifft aber nicht den Kern der Sache! Wir Fachleute sprechen über IKT. IKT ist von Natur aus grenzenlos, also sowohl global, als auch bereichsübergreifend. Aber IKT ist leider in Europa noch nicht als Lösung erkannt worden, noch weniger ist IKT in Europa als Bedrohung erkannt worden. 

In den USA weiß jedes Kind was ICT bedeutet, am „alten Kontinent“ und besonders in der EU, in den Regierungen und in den Bürokratien weiß man von IKT nahezu nichts. 

Aber genau das machen wir mit IKT! 70-jährige Bankpräsidenten verfügen über ihr eigenes, mächtiges Rechenzentrum, das über Telekommunikationsleitungen weltweit mit vielen anderen Banken und vielen anderen Unternehmen verbunden ist, und handeln immer noch mit einem beruflichen Habitus der 1920er Jahre. Junge und gierige Trader sitzen vor diesen berühmten sechs Bildschirmen, und handeln im Auftrag eines Finanzinstitutes millionen- oder milliardenschwere Aufträge ab, nahezu ohne Kontrolle, nahezu ohne interne Richtlinien, und natürlich ohne politische Einschränkungen. Und damit hat unser weltweites Schlamassel begonnen!

Wir IKT-Techniker wissen ganz genau, wie mächtig unsere Rechenzentren, wie mächtig unsere technologischen Möglichkeiten geworden sind. Glauben Sie, dass alle unsere Ökonomen, unsere Juristen, unsere Politiker das auch wissen? Wir Techniker werden oftmals als “Nerds“ bezeichnet, was in diesem Kontext nicht positiv gemeint ist. Damit scheint schon klar zu sein, dass man mit IKT-Fachleuten nicht zu sprechen braucht. Leider spricht ein Bankpräsident selten mit seinem Rechenzentrumsleiter. Leider macht sich ein Jurist selten Gedanken über die Macht eines weltweit vernetzten Medienanbieters. Leider machen sich Politiker selten Gedanken über die Macht schneller Informationen.

Die Finanz- und Politikmisere in die unsere Welt heute geschlittert ist, wurde durch IKT, wenn schon nicht verursacht, so doch beschleunigt herbeigeführt. 

Aber damit nicht genug. Die Entwicklung von IKT geht rasant weiter. Wir Techniker erfinden jeden Tag tausende von neuen Lösungen, tausende von neuen Applikationen, tausende von neuen Apparaturen. Auch in Zukunft wird unsere Welt durch IKT beeinflusst. Auch in Zukunft wird unsere ökonomische Entwicklung, unser juristisches Selbstverständnis, unsere politische Entwicklung durch IKT beeinflusst werden. Der Fortschritt der Menschheit erfolgte immer aufgrund von technologischen Errungenschaften. Nicht Politiker oder Bürokraten, nicht Ökonomiker oder Juristen sind für den Fortschritt unserer Gesellschaft zu beklatschen, höchste Zeit, dass dieses Faktum in unsere strategischen Überlegungen miteinbezogen wird. Höchste Zeit, dass sich jede Regierung intensiv mit IKT beschäftigt. Höchste Zeit, dass sich die EU regierungsübergreifend mit den Lösungen, aber auch mit den Gefahren die durch IKT entstanden sind beschäftigt. 

Lesen Sie in diesem Buch, wie es dazu gekommen ist, und wie es in der Zukunft weitergehen wird. Lesen sie hier, welche Implikationen auch für sie persönlich entstehen werden. Lesen sie hier welche Gefahren, aber auch welche riesigen Vorteile sich für jeden von uns, also auch für sie, auftun könnten. Wer sonst als ein Techniker, wer sonst als ein IKT-Stratege könnte das wissen und voraussagen? Wenn sie dieses Buch ganz durchlesen, und wenn sie die Inhalte auch verstehen, dann erarbeiten sie sich einen großen Vorteil, den sie für ihr zukünftiges berufliches und privates Leben gut nützen können. 

Ein Mindestmaß an Wissen über IKT ist schon heute so wichtig wie eine Pockenimpfung, wie Fahrrad fahren können oder schwimmen können. Ohne das geringste Wissen über IKT stehen sie genauso im Abseits wie der Großteil unserer Politiker. 

Dieses Buch wendet sich an eine Zielgruppe die ich „moderne Bildungsbürger“ nenne. Frau Vera F. Birkenbiehl nennt diese Menschen „Gehirnbenutzer“, zum Unterschied von „Gehirnbesitzern“. Ich schreibe dieses Buch nicht für „einfache Bürger“, ich schreibe dieses Buch für Menschen, die mit neuem Wissen neue Wege beschreiten. 

Nichts auf der Welt kann eine Idee aufhalten, deren Zeit gekommen ist!

Victor Hugo

Lesen sie, und staunen sie! 

„Die Krise des europäischen Daseins hat nur zwei Auswege: Den Untergang Europas in der Entfremdung gegen seinen eigenen rationalen Lebenssinn, den Verfall in Geistfeindlichkeit und Barbarei, oder die Wiedergeburt Europas aus dem Geiste der Philosophie."

Edmund Husserl

Ich bin ein glühender Befürworter von der Grundidee der europäischen Union. Das Zusammenrücken möglichst aller europäischeren Staaten ist eine logische Fortsetzung unserer gemeinsamen europäischen Geschichte. Nur als Union haben unsere einzelnen Staaten Gewicht auf der politischen Bühne dieser Welt. Was für Österreich als kleines Land gilt, gilt aber auch für Deutschland, auch wenn es das größte Land in der Europäischen Union ist. Deutschland allein könnte niemals so viel Einfluss, so viel Bedeutung erlangen, wie es die europäische Union heute schon, und in Zukunft noch verstärkt erlangt, erlangen muss.

Leider sind alle Gebilde, die von Menschenhand gefertigt werden, fehlerhaft. Das trifft logischerweise auch auf die europäische Union zu. Die Grundidee, wie Kommission, Parlament und Rat zusammengesetzt ist, ist eine gute Idee. Auch wenn die europäische Zentralbank seltsame Kapriolen schlägt, auch wenn Eurostat die wirklich wichtigen Statistiken nahezu zu verheimlichen scheint, auch wenn der EuGH langsam agiert, auch wenn die IKT Bemühungen der EU noch lange hinterm Berg schlummern, haben wir doch mit der EU einen Anfang gemacht, der mutig vorangetrieben werden muss.

Dieses Buch handelt von der IKT-Revolution, die lange Zeit gänzlich, und auch heute noch viel zu wenig von der Kommission, dem Rat und dem Parlament der EU wahrgenommen wird. Die IKT-Revolution ist ein Tsunami, der alle Bereiche unseres politischen, juristischen, ökonomischen Lebens verändern wird. Leider ist unsere EU kein Vorreiter, kein Schutz vor diesen Tsunami. Leider sind unsere Regierungschefs die den Rat bilden, allesamt noch nicht über die IKT-Revolution aufgeklärt worden. Leider hatten wir bisher EU-Kommissare, die von IKT keinerlei Ahnung hatten. Das Agieren der EU-Kommission als „stümperhaft“ zu bezeichnen ist noch eine beschönigende Formulierung. Unsere EU Parlamentarier haben sich in ihren täglichen Hickhack verliebt, und sehen nicht, dass wir eine riesengroße Herausforderung lösen müssen.

Es ist leicht die EU zu belächeln und zu kritisieren. Eine große Bürokratie hat es in sich, langsam und bedächtig zu agieren. Doch in Zukunft können wir uns ein langsames, ein bedächtiges Agieren nicht mehr leisten. Wir werden immer mehr zum Spielball großer Nationen, vor allem den USA. IKT macht nicht vor unserer Haustüre halt. IKT kann eine Bedrohung sein, ist sie ja auch schon geworden, aber IKT kann auch die Lösung vieler Probleme sein.

Alle Technologien die die heutige IKT-Revolution darstellen, wurden in den USA entwickelt. Wir hinken Jahrzehnte hinter den USA hinterher. Wir sind ein Spielball der großen vier von IKT geworden (Amazon, Apple, facebook, Google). Wir geben unsere Daten her, und unser Geld, und sind zu doof wenigstens einige Steuern einzuheben. Bravo EU! Ich höre naive Politiker die uns sagen „unser Land XYZ soll zu einer führenden Nation in der Industrie 4.0 werden“. Na, da wünsche ich viel Glück. Wir wollen alle vorne dabei sein, ohne zu sehen, dass wir noch lahm und blind sind! 

Wie kann ein Techniker wie ich es wagen, so große Töne zu spucken? Ich bin seit 40 Jahren mit IKT beschäftigt, ich bin Techniker und weiß genau wie Rechner, wie Server funktionieren. Ich weiß genau wo die Herausforderungen der Cloud und des IoT (Internets of things) und KI (künstlicher Intelligenz) liegen. Es gibt Tausende, vielleicht Millionen von Technikern, die über ähnliches Wissen verfügen würden, aber leider ignoriert die ökonomische und die politische Elite uns “Technokraten“. Es häufen sich täglich, ja stündlich große Versäumnisse an, die durch die Ignoranz von JÖPuBs (Juristen, Ökonomen, Politiker und Bürokraten) begangen werden. Unsere Bürokratie, unsere Politiker müssen endlich aufwachen, und sich dem IKT-Tsunami stellen. Leere Worthülsen, und eine lächerlich ungeschickte Datenschutz Grundverordnung helfen kaum.

Wir haben in Europa das geistige und intellektuelle Potenzial, um das uns viele andere Länder, andere Kontinente beneiden sollten. Aber leider macht man sich über uns lustig, spioniert uns aus, manipuliert uns, bedroht uns. Wir müssen uns wehren! Heute!

Unsere EU könnte eine gute Plattform bilden, um die Herausforderungen von IKT in eine friedliche, in eine gewinnbringende Zukunft zu lenken. Leider haben wir noch nicht damit begonnen. Leider wissen unsere Politiker, unsere Ökonomen, unsere Juristen noch gar nicht, dass wir sie brauchen, um den noch nicht begonnenen Diskurs zu starten. Leider wissen unsere Staatenlenker noch nicht, wie viel wertvolle Zeit schon verstrichen ist, wie weit andere Nationen uns schon davongaloppiert sind. Entweder zähmen wir den IKT-Tsunami, oder werden von ihm überschwemmt, und werden untergehen. 

Unsere Situation ist kritisch!

"Große Dinge sind immer mit großen Gefahren verknüpft." - 

Xerxes I., gefunden auf www.wikiquote.org

Die lieben Östreicher! Sie sinnen jetzt darüber nach, wie sie sich mit Deutschland vereinigen können, ohne sich mit Deutschland zu vereinigen!

Friedrich Hebbel

Als langjähriger Mitarbeiter eines internationalen Konzernes, habe ich viel mit deutschen Bundesbürgern zusammenarbeiten müssen, oder dürfen. Fand diese Zusammenarbeit in Österreich oder Deutschland statt, so habe ich mich schon auch über die etwas eigene Art von bundesdeutschen Bürgern gewundert oder auch geärgert. Fand diese Zusammenarbeit in England oder Frankreich, in Amerika oder im arabischen Raum statt, so war ich immer froh mit den deutschen Kollegen in fast dergleichen Sprache schwätzen zu können.

Ich schreibe dieses Buch über eine technisch-politische Revolution, die auch die Bundesrepublik bereits erfasst hat. Ich schreibe dieses Buch jedoch als Österreicher, der viele Beispiele aus Österreich und viele Lösungsansätze aus Österreich heranziehen wird, wohl wissend, dass alle Beispiele auch in Deutschland stattfinden hätten können. Natürlich möchte ich mein Buch auch in Deutschland verkaufen. Aus Höflichkeit werde ich mehr über österreichische Problemkreise schimpfen, als über deutsche. Aus Höflichkeit werde ich stärker österreichische Versäumnisse anprangern, als deutsche. Aus Höflichkeit werde ich mehr auf österreichisches Unverständnis zu sprechen kommen, als auf deutsches.

Deutschland hätte einen riesengroßen Vorteil, weil es große Mittel zur Verfügung hätte. Aber leider sind die Versäumnisse die gleichen, das Unverständnis das gleiche, die Verzögerungen die gleichen wie in Österreich. Dieses Vorwort soll als Handlungsanleitung dienen, wo Österreich beschrieben wird, aber Deutschland gemeint ist.

Deutsche Bundesbürger haben es in den Genen, erst zu planen und zu regeln, und dann zu arbeiten. Damit hat man per se schon eine große Verzögerung für alle Lösungsansätze zu akzeptieren. Hier kann Österreich mit seinem Pragmatismus durchaus punkten. Ich muss zugeben, dass uns Österreicher die deutsche Planungswut auch schon manchmal belustigen kann, scheinen wir doch Meister der pragmatischen Lösungen zu sein. Aber natürlich haben auf lange Sicht gesehen, gut vorbereitete Lösungen die stärkere Wirkung, als pragmatisch herbeigeführte.

So lassen Sie uns gemeinsam das Abenteuer beginnen, dass ein Österreicher über österreichische Herausforderungen schreibt, und dabei deutsche Herausforderungen meint. Wir Österreicher leben gut damit, uns hinter den Deutschen zu verstecken, wohl wissend, dass wir immer alles besser wissen, und alles anders getan hätten. Auch in Zukunft werden unsere beiden Länder sehr eng zusammenarbeiten, und jeder von uns wird froh sein, dass er im eigenen Land, und nicht im anderen Land lebt.

Schönen Gruß aus Wien! 

Österreich ist ein Land, in dem der Erfolg zu den unverzeihlichen Dingen zählt.

Hans Dichand, gefunden auf www.wikiquote.org

Hier ein Auszug aus dem Vorwort, um ein wenig mehr Info zu Nikolai Kondratjew und seiner Arbeit, besonders zu den Kondratjew-Zyklen zu geben:

Der sowjetische Wirtschaftswissenschaftler Nikolai Kondratjew hat 1926 seine „Theorie zur zyklischen Wirtschaftsentwicklung“ veröffentlicht. Diese Theorie geht davon aus, dass es durch Innovationen, die immer technischer Natur sind, zu langen Wellen der ökonomischen Entwicklung kommt. Diese langen Wellen dauern durchschnittlich 50 Jahre.

Jeden Zyklus kann man in vier Zeitabschnitte unterteilen:

  1. Prosperität
  2. Rezession
  3. Depression
  4. Fortschritt 

Joseph Schumpeter hat sich viel mit dieser Theorie beschäftigt, und sie in Europa und USA bekannt gemacht. Sein Ausspruch von der „kreativen Zerstörung“ ist berühmt geworden, leider wird dieser Satz in der EU ignoriert. 

Kondratjews Arbeit ist insgesamt leider viel zu wenig beachtet worden, wiewohl sie eine der wenigen wirtschaftswissenschaftlichen Theorien ist, die wirklich Substanz hat. So gut diese Theorie meiner Meinung nach auch ist, sie hat dem Denker leider nicht viel Gutes eingebracht. Ein Politikidiot namens Stalin hat nicht nur versucht diese Idee zu verwerfen, sondern hat auch gleich den Verfasser 1938 ermorden lassen. 

Einteilung der ökonomischen Entwicklung in Kondratjew-Zyklen

Über den zeitlichen Ablauf der Kondratjews besteht generell Einigkeit, wenn auch mit einigen Abweichungen. 

Erste Periode (ca. 1780–1840)
Frühmechanisierung; Beginn der Industrialisierung in Deutschland; Dampfmaschinen-Kondratjew. Es gibt Vermutungen, dass es in England schon einen früheren Zyklus gab.

Zweite Periode (ca. 1840–1890)
Zweite industrielle Revolution Eisenbahn-Kondratjew (Bessemerstahl und Dampfschiffe). In Mitteleuropa Gründerzeit genannt.

Dritte Periode (ca. 1890–1940)
Elektrotechnik- und Schwermaschinen-Kondratjew (auch Chemie)

Vierte Periode (ca. 1940–1990)
Einzweck-Automatisierungs-Kondratjew (Basisinnovationen: Integrierte Schaltkreise, Kernenergie, Transistor, Computer und das Automobil)

Fünfte Periode (ab 1990)
Informations- und Kommunikations-Technik-Kondratjew (Globale wirtschaftliche Entwicklung)

Quelle: Wikipedia

Der fünfte Kondratjew Zyklus ist bereits im Abklingen, und wird nach dieser Theorie bis 2040 andauern.

Ich habe mir erlaubt, durch meine IKT-Brille in die Zukunft zu sehen, und sage einen 6. Kondratjew Zyklus voraus: 

Sechste Periode (ab 2040)
Die Daten werden flügge; Cloud-Computing, IoT (Internet of things), KI (künstliche Intelligenz), BCI (Brain Computer Interface), Blockchain Money, Digital Outer Space, Virtual Reality

Der geneigte Leser möge bemerken, dass bisher jeder Kondratjew Zyklus sich gegen die jeweils herrschende, furchtbare Ignoranz aller Politik durchgesetzt hat. Ich verwende hier die Kondratjew Zyklen als roten Faden durch die Geschichte der Welt, von 1780 bis heute, aber auch bis zum Ende unseres Jahrhunderts (bis 2090). 

Im ersten Teil des Buches werde ich auf die Kondratjew Zyklen 1-4 nur oberflächlich eingehen, da ich kein Geschichtsbuch schreiben will. 

Im zweiten Teil des Buches beschäftige ich mich mit dem Zyklus Nummer 5, mit Informations- und Kommunikationstechnologie. Dieser Zyklus soll noch bis ca. 2040 andauern, und beschreibt unsere heutige Situation. 

Im dritten Teil des Buches beschäftige ich mich mit dem Zyklus Nummer 6, der soll sich ca. von 2040 bis 2090 erstrecken. Auf diesen Zyklus wird in der Fachliteratur noch wenig Bezug genommen, ich selbst besitze den Mut, mich mit diesem Zyklus zu beschäftigen, und meine Vorahnungen in diesem Buch zu beschreiben.

Natürlich kann der geneigte Leser die Beschreibung der Zyklen 1-4 überspringen. Man überspringt damit aber auch die möglichen Erkenntnisse, dass Fortschritt immer nur durch Technologie erlangt wird, und wie dumm und blutrünstig sich bisher unsere politischen Kräfte verhalten haben. Auch im Zyklus 5, den wir eben durchleben, werden wir Zeuge, wie dumme Politiker ihre Lösungen in kriegerischen Auseinandersetzungen suchen.

In den Zyklus Nummer 6 arbeite ich viele Ahnungen, Prognosen und gewagte Prophezeiungen ein. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass sich unsere bürgerliche Gesellschaft stark verändern wird. Es wird eine Revolution geben, aber diesmal werden nicht die einfachen Bürger die Revolution lostreten, sondern wir modernen Bildungsbürger werden die revolutionären Kräfte bilden. 

Unsere Revolution wird im Internet stattfinden. 

"Die großen Revolutionen vollziehen sich mehr durch Prinzipien als durch Bajonette; zuerst in den sittlichen Werten, dann in den wirtschaftlichen."

Giuseppe Mazzini

Alle Politiker sollten schon einmal damit beginnen, sich vor uns modernen Bildungsbürger zu fürchten! Gestern herrschte brutale kriegerische Macht, morgen herrscht unser Intellekt. Die einfachen Bürger, von Marx „Proletarier“ genannt, haben es nicht geschafft sich zu vereinigen! Wir moderne Bildungsbürger haben nun mit IKT die technischen Möglichkeiten, uns zu vereinigen!

Wir werden diese technischen Möglichkeiten sehr gut nützen!

"Die Wahrheit wird im Streit geboren."

Aus Georgien

Viel von dem Wissen das ich für dieses Buch zusammengetragen habe, führe ich als Referenz zu den von mir geschriebenen Texten ein. Auch das online Lexikon „Wikipedia“ nehme ich hier als Referenz, um einige von mir getätigten Aussagen abzustützen. Ich bin mir der Tatsache bewusst, dass in wissenschaftlichen Kreisen Wikipedia belächelt wird. Trotzdem verwende ich Wikipedia, weil es gut erreichbar ist, gut geordnet ist, und jeder moderne Bildungsbürger Wikipedia kennt. Wikipedia stellt für mich eine Art neutrale Wissensbasis dar, die recht gut am Laufenden gehalten wird.

Bildquelle: ww.wikimedia.org

Das von Wikipedia verbreitete Wissen ist aber nur in naturwissenschaftlichen Bereichen als „neutral“ zu bezeichnen, und hat einen hohen Wahrheitsgehalt. In geisteswissenschaftlichen Bereichen ist “Neutralität“ weit schwerer zu erreichen. Auf die Diskussion, ob Wikipedia in Geisteswissenschaften tendenziös agiert, will ich mich für dieses Buch nicht einlassen.

Im politischen Bereichen, und für politische Aussagen, erscheint mir persönlich Wikipedia nicht mehr ganz neutral zu agieren. Teilweise gibt es herbe Kritik für die inhaltliche Richtung, die ich hier zwar erwähnen will, aber nicht weiter in diesem Buch behandeln werde. 

Hier gibt es Links zur berechtigten Kritik an der politischen Neutralität von Wikipedia.

Mit dem Suchargument „Wikihausen“ finden Sie weitere Videoclips, die sich mit Problemen von Wikipedia beschäftigen.