Die lieben Östreicher! Sie sinnen jetzt darüber nach, wie sie sich mit Deutschland vereinigen können, ohne sich mit Deutschland zu vereinigen!
Friedrich Hebbel
Als langjähriger Mitarbeiter eines internationalen Konzernes, habe ich viel mit deutschen Bundesbürgern zusammenarbeiten müssen, oder dürfen. Fand diese Zusammenarbeit in Österreich oder Deutschland statt, so habe ich mich schon auch über die etwas eigene Art von bundesdeutschen Bürgern gewundert oder auch geärgert. Fand diese Zusammenarbeit in England oder Frankreich, in Amerika oder im arabischen Raum statt, so war ich immer froh mit den deutschen Kollegen in fast dergleichen Sprache schwätzen zu können.
Ich schreibe dieses Buch über eine technisch-politische Revolution, die auch die Bundesrepublik bereits erfasst hat. Ich schreibe dieses Buch jedoch als Österreicher, der viele Beispiele aus Österreich und viele Lösungsansätze aus Österreich heranziehen wird, wohl wissend, dass alle Beispiele auch in Deutschland stattfinden hätten können. Natürlich möchte ich mein Buch auch in Deutschland verkaufen. Aus Höflichkeit werde ich mehr über österreichische Problemkreise schimpfen, als über deutsche. Aus Höflichkeit werde ich stärker österreichische Versäumnisse anprangern, als deutsche. Aus Höflichkeit werde ich mehr auf österreichisches Unverständnis zu sprechen kommen, als auf deutsches.
Deutschland hätte einen riesengroßen Vorteil, weil es große Mittel zur Verfügung hätte. Aber leider sind die Versäumnisse die gleichen, das Unverständnis das gleiche, die Verzögerungen die gleichen wie in Österreich. Dieses Vorwort soll als Handlungsanleitung dienen, wo Österreich beschrieben wird, aber Deutschland gemeint ist.
Deutsche Bundesbürger haben es in den Genen, erst zu planen und zu regeln, und dann zu arbeiten. Damit hat man per se schon eine große Verzögerung für alle Lösungsansätze zu akzeptieren. Hier kann Österreich mit seinem Pragmatismus durchaus punkten. Ich muss zugeben, dass uns Österreicher die deutsche Planungswut auch schon manchmal belustigen kann, scheinen wir doch Meister der pragmatischen Lösungen zu sein. Aber natürlich haben auf lange Sicht gesehen, gut vorbereitete Lösungen die stärkere Wirkung, als pragmatisch herbeigeführte.
So lassen Sie uns gemeinsam das Abenteuer beginnen, dass ein Österreicher über österreichische Herausforderungen schreibt, und dabei deutsche Herausforderungen meint. Wir Österreicher leben gut damit, uns hinter den Deutschen zu verstecken, wohl wissend, dass wir immer alles besser wissen, und alles anders getan hätten. Auch in Zukunft werden unsere beiden Länder sehr eng zusammenarbeiten, und jeder von uns wird froh sein, dass er im eigenen Land, und nicht im anderen Land lebt.
Schönen Gruß aus Wien!
Österreich ist ein Land, in dem der Erfolg zu den unverzeihlichen Dingen zählt.
Hans Dichand, gefunden auf www.wikiquote.org